1. |
Prolog
03:33
|
|
||
Prolog
Seid gegrüßt, zu dieser Stund,
zu der ich zu erzählen mag,
von meinem sonderbaren Fund
aus meiner fernen Reise.
Lasset euch die Seiten lesen,
die der dunkle Mahr gereimt,
aus den Träumen all der Wesen,
im Buche Albmara vereint.
|
||||
2. |
Blut und Staub
02:56
|
|
||
Blut und Staub
Dort, wo Schlachtgewitter zieht,
zerfledert Banner weht,
im Wind über die Toten,
im Krieg für meinen Willen.
Mein Schwert gezogen,
mein Blick stets nach vorn,
schreite ich durch Wogen,
durch Klippen und durch Dorn.
Zerschlage jeden Feind vor mir
und strecke meine Klinge zier,
blutgetränkt und hoch empor,
zu dem Ziel, zu dem ich schwor.
Denn wo das Ziel im Herzen liegt,
dort das Schlachtgewitter zieht
und singt die Ehrenlieder
für den tapferen Krieger bieder.
All die Schlachten, die ich bezwungen.
All der schmetternde Stahl, der erklungen.
All die Schlachtrufe, die ich schrie.
Für den Sieg über den Krieg!
Für den Glanz meines wahren Willens
stürme ich von Feind zu Feind
und schwinge das Schwert, das ich geschliffen,
folgend dem Stern, den ich gerufen.
Mein flammender Wille
strahlt in Freiheit,
in all diesem Sein,
für die ewigen Taten.
Staubig, doch gelassen,
werde ich diese Welt verlassen!
Blut und Staub!
|
||||
3. |
Vyrias Untergang
10:30
|
|
||
Vyria´s Untergang
Weit im Süden, bei Sonne, bei Sand,
dort ruht ein Schatz im Schlangenland.
So wird erzählt, aus alten Legenden,
von all dem Gold für ein ganzes Volk.
Viele stürmten voll Gier, doch Mut,
das sagenhaft mächtige ferne Reich,
doch alle vergossen sie ihr Blut
in Kriegen, die Göttergleich.
So blieb zurück nach all den Schlachten
nicht nur der Schatz, nach dem alle trachten.
Auch Volk und Ehre wurde dort verbrannt,
von der Schlangenschar gnadenlos zermalmt.
Doch einst kam die Zeit,
da drang die Legende ins nordische Ohr
und eilig zog das Plündervolk
mit tausenden Schiffen in jenes Mythenland.
Wir segeln nun drei Monde lang über das weite Meer,
stinkend saufen wir wie Rind unseren letzten Met nun leer!
Schlachtgesang und Hohelieder, Jubel und Geschrei
ertönen aus dem Blut des Nordens über Muttersee!
Wir kommen aus dem Norden, scheuen weder Schmerz noch Tod,
denn wie der Heimatfrost, ist des Nordmanns Seele ewig!
Behütet von den Ahnen, bis ans Ende aller Zeit,
stehen wir zur jeder Schlacht alle Mal bereit!
Auf dem Schlachtfeld blicken wir dem Feind kalt ins Gesicht
und brennen auf den Einschlag, der die Reihen bricht!
Nach der Schlacht da prügeln und saufen wir erneut
und nehmen alle Huren auf der gottverdammten Welt!
Die Wache der Schlange vernahm das Gebrüll
im nächtlichen Klang zwischen Himmel und See,
erspähte im Schleier des Nebels die Pracht,
die das funkelnde Feuer der Schiffe entfacht'.
Wie tausend Male auch zuvor,
erklungen die Trommeln des Krieges im Ohr
und eilig stellte die Schlange ihr Heer,
die Luftmacht und Seekraft zur Wehr.
Sturm zieht auf. Blitze zucken. Donner knallt. Wütende Wogen türmen sich hoch wie Berge. Ein kräftiger Ruf dröhnt durch schäumende Wellen.
Kanonen... Feuer!
Reihenweise donnern
die Kanonen mit dem Sturm
und fegen über beide Seiten,
zertrümmern Mast und Rumpf.
So brennt das Feuer der Schlacht
noch bis zum grauen Morgen,
doch dann sinkt auch das letzte Schiff
der Schlange auf den Grund.
Da stürmt der Fuß des Nordens
endlich festes Land
und rammt seinen Banner in den Sand,
zur letzten Schlacht bereit.
Gewaltig ist die Schar der Schlange,
doch eure Seele schreit nach dieser lang ersehnten Schlacht!
Nun weckt den Durst nach Blut in euch, der uns zum Siege führt
und rufet nach den Ahnen, ihrem Segen, ihrer Kraft.
Im Einschlag bersten Schild und Knochen,
wilder Kriegsschrei hallt empor.
Speere spießen, Schwerter mähen
all die Schuppenkrieger nieder.
Mühsam ringt Vyria,
die Königin der Schlangen,
mit diesen wutentbrannten Seelen
um den sagenhaften Schatz.
Mehr Blut floss durch die Lande,
als der Sturm an Regen brachte.
Mehr Aufruhr war auf Erden,
als der Sturm am Himmel krachte.
Drei Münzen für den toten Nordmann,
sieben für sein Weib.
Übrig blieb noch eine Münze
und das Blut von tausenden Leichen.
|
||||
4. |
Totes Maedchen
05:59
|
|
||
Totes Maedchen
Wie lange dringt ihr nun
von Ohr zu Ohr,
Jahr um Jahr,
zu dieser Nacht?
Wie lange zieht ihr nun
durch diese Wälder
und tanzt traurig
um verdorrte Bäume?
Kläglich heult ihr
lauter als der Wind,
durch all die Berge,
die ihr erklimmt.
Verführt jeden Reisenden
in euer Mitleid,
Jahr um Jahr,
zu dieser Nacht!
Was betrübt euch, Melodie?
Kennt ihr keine Harmonie?
Ach Förster, könnt ich bloß
in Harmonie erklingen,
doch weint die, die mich gesungen,
bittere Tränen in Einsamkeit.
Tief im Wald, fernab von Schicksal,
dort hat sich ein kleines Mädchen erhängt,
am Baum voller Zeugen in schwarzem Gefieder,
auch die erkannten die Wahrheit nicht wieder.
Nun wandelt ihr Geist noch heute umher
und singt mich zärtlich seither.
Jahr um Jahr.
Zu dieser Nacht.
So war wohl ihr Segen
doch nur ein Fluch,
sagte der Förster
und schlief wieder ein.
|
||||
5. |
Berserker im Blutrausch
05:11
|
|
||
Berserker im Blutrausch
Einst lebte ein kräftiger Krieger,
ein Nordmann, wie er im Buche steht,
gewaltig groß, geziert von Narben,
wild und rau wie seine Natur.
Auf der Jagd nach mächtiger Rüstung,
nach Abenteuer und dem Kampf,
streifte er furchtlos durch die Welt,
von der noch bis heute erzählt.
Einst nahm der Krieger eine Queste auf,
sie brachte ihn zur Goblins Höhle.
Er fraß seine Pilze, er schrie seinen Schlachtruf
und stürmte mit Wahnsinn in die Grotte hinein.
Den ersten Wicht packt er am Bein
und haut damit die nächsten zehn,
drescht den Goblin dann am Stein
und schmettert ihn kräftig gegen die Wand!
Dem anderen würgt er fest den Hals
und brüllt dem Grünling dröhnend ins Ohr,
gefolgt ein Schlaghagel auf dessen Rübe,
bis der Schädel platzt!
Meine Kraft, sie ist die Macht,
doch meine Axt, sie ist die Pracht!
Das lodernde Feuer in mir entfacht,
wenn ihr kräftiger Hieb
durch die Winde kracht!
Im Wahn des Blutes schwing ich ´mit rum
und haue all die Fratzen krumm!
Das Blut spritzt hoch, das Blut spritzt weit,
das weckt des Wahnsinns Heiterkeit!
Scharen strömen aus den Ecken,
springen auf den wahnsinnigen Recken,
zerren ihn am Bart, am Haar,
entfesseln seinen Groll!
Donnernd stampft er mit dem Fuße,
ein Duzend von ihnen gleich benommen,
schwingt die Axt dann stolz im Flusse
durch die Köpfe hindurch!
AAHRGH! Blutgeweihte nackte Huren
stürmen hammerschwingend auf mich zu!
Doch dreh ich mich mit meiner Axt
im Wirbel durch die Schar
und bahne mir den Weg frei
durch sagenhafte Titten!
OHH wie ist das herrlich,
mit knirschenden Zähnen,
und im Wahn des Blutes
verkrampften Fäusten!
Auch wenn ich steh zur Übermacht,
das Feuer am Himmel entfacht,
auch wenn es Pfeile hagelt,
ramme ich meine Axt dem Feind in den Schädel!
Bis ans Ende der Welt
trage ich meine Axt
und schwinge sie dann noch kräftig
durch die Feindesschar!
|
||||
6. |
|
|||
Die Rache des Nekromanten
Gehasst, bespuckt, beworfen.
Geprügelt und verstoßen.
Bestraft das Unschuldsblut,
besudelt das Wesen mit Wut.
Mistelzweig verbrannt,
wenn Zornesblick gesandt.
Nicht Mistelzweig, der glimmt,
ist der, der rein gestimmt.
Seine Anmut verzerrt,
durch Augen, die versperrt,
seine Ungestalt entstellt,
als Teufelswerk gebellt.
Leise strömt ein Fluss
und nimmt dir deine Pein.
Doch schwingt er sich in Rauschen,
treibt er dich zum Wahnsinn.
Und so flieht der Hass gebündelt,
durch Schmerz der Zorn gezündelt,
mit Pfeil und Fackel im Rückenwind
ins Totenfeld, vor Angst so blind.
Das Reich der Toten, der Sage nach,
bedeckt mit Knochen, kalt und brach,
kein Licht, welch kahle Bäume wärmt,
ein Ort, der keine Zeiten kennt.
Da fällt es und stürzt einen Abhang hinunter,
fällt tief, tiefer und tiefer.
Bis abgrundes Boden, immer tiefer,
bis Stille einkehrt, Geborgenheit verspricht.
Hunderte Eissplitter stürzen herab
und schmelzen an meinem Leib,
ehe mein Fleisch und Geist durchbohrt,
hier, wo ich doch sterben sollt`?
Tiefschwarze Finsternis,
mein hassverbranntes Fleisch sehnt Rache!
Nun finde ich mich wieder,
hier in deinen Händen bieder.
Tränen getränkt in Totenstille,
gebrochen meines Geistes Wille,
so flehe ich um deinen Mantel,
der des Richters Speer zerbricht!
Am Ende des Verderbens,
in beißendem Elend,
erspäht es jene Gruft,
die wie nach seines Namen ruft.
Von Dornen verschlungen,
von Dämonen besungen,
grauenvoll und mächtig,
zerfallen, doch so prächtig!
Von Furcht umarmt,
und den Sinnen gewarnt,
schleicht es das Grab
mit scheuem Fuße hinab.
Runen schimmern,
Fackel entflammen,
tausend Seelen wimmern,
die im Steine gefangen.
Dann erblickt es gespannt
auf dem Podest ein Foliant,
versiegelt, verschlossen,
von Magie durchflossen.
Des Buches Worte sich verkünden
zu der klappernden Gestalt
Sei gewarnt vor Dunkler Schrift!
Ihre Macht einen jeden trifft!
Wer zweifelhaft und schwach,
der leidet tausendfach!
Doch bist du stark und willig,
die Toten zu versklaven,
seist du mein neuer Lehrling,
doch dein Leben wird begraben!
Die Frucht soll reifen,
aus der Knospe, die seit Zeiten,
gelähmt, einsam, verwittert durch
Frost und Eisen!
Wenn die Erde zu faulen beginnt,
die Luft Eiseskälte mit sich bringt,
das Tageslicht in Dunkelheit gehüllt,
dann ist die Zeit mit Vergeltung erfüllt!
Totes Fleisch sprießt aus dem Erdreich,
scharenweise, faulig, bleich.
Es wütet zornig und besessen,
des ewigen Schlafes entrissen.
Im Bann des Fluches schlachtet es
den Richter, den Jäger, die,
die einst so töricht sprachen,
um über ihren Stolz zu wachen.
Es folgt die Brut der Nacht, der Albtraum,
entreißt die Haut dem Abschaum,
zerfetzt ihr Fleisch und frisst die Seelen,
um sie in der Verdammnis zu quälen!
Fliegenschwärme, Madenplage,
Pest und Eis wie in der Sage,
wer schickt die Flüche?
Wer webt die Sprüche?
Ich.
Leidvoll hallen Todesschreie,
ein zartes Lied im Ohr der Schmach.
Hervor tritt aus dem Schattennebel,
der Nekromant im prächtigen Gewand.
Eure Taten kehren ein,
die ertränkt, was einst rein.
Ich bin hier, um euch zu richten!
Ich bin hier, um mich zu rächen!
Und sie schreien, weinen,
flehen um Erbarmen,
als wären sie wieder bei Sinnen,
als könnten sie dem Fluch entrinnen!
Doch bleibt ihnen verbittert,
der eiskalte Blick vergittert.
Die Wut erlischt nicht, nein!
Zu weit gehetzt, das Sein!
Und so fallen sie,
die alsbald wieder auferstehen,
um zu dienen,
bis der Fluch versiegt.
|
Streaming and Download help
If you like Albmara, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp